Es folgt ein Praxisbericht aus der Namib-Wüste in Namibia. Tiere und Pflanzen sind hier extremen Bedingungen ausgestetzt. Tagsüber über 50°C, in der Nacht unter 0°C und Jahrzehnte andauernde Trockenperioden machen diesen Ort zu einem der „härtesten“ Orte der Welt. Wir waren da!


Heute nehme ich euch mit auf die Reise nach Namibia in die Namib Wüste. Die Namib ist eine Trockenwüste entlang der Westküste Afrikas und sie erstreckt sich von Namibia bis Angola. Die Ausdehnung beträgt von Norden bis Süden etwa 2000 km und sie reicht etwa 160 km ins Land hinein. Bekannt ist die Namib Wüste für ihre großen Sanddünen welchen je nach Sonnenstand und Feuchtigkeitsgehalt der Luft intensiv ihre Farben ändern. Insbesondere die Düne „Big Daddy“ in Sossusvlei wird mit seinen bis zu 400m häufig als höchste Düne der Welt bezeichnet.

Unsere Reise beginnt in Windhoek, die Hauptstadt Namibas. Aber neben einer kleinen Stadtrundfahrt und einer spontanen Taxifahrt in ein Township, haben ich nicht viel zu berichten denn nach einer 24 Stunden Anreise war mein Bett das einzige worauf ich mich gefreut hatte. Direkt am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg in Richtung der Namib Naukluft Lodge, der Ausgangspunkt für unsere Wüsten-Exkursion.

Allein der Weg zur Lodge war schon sehr Aufregend, denn etwa 10 km nach Windhoek waren die geteerten Straßen vorbei und der restliche Weg – immerhin 240 km – mussten wir Schotterwege nutzen. Zusammen mit einem homosexuellen Pärchen teilten wir uns ein Shuttle Bus. Die beiden waren immer zu Späßen aufgelegt und es war sehr amüsant mit ihnen zu reisen. Das faszinierende auf dem Weg war, neben der Landschaft natürlich, die Einsamkeit. Auf der Strecke von etwa 260 km (für die wir immerhin 4 Stunden brauchten) kamen uns gerade mal 5 Fahrzeuge entgegen. Man sollte also immer einen Ersatzreifen dabei haben, denn bei einer Panne kann es schon mal passieren, dass man ein paar Stunden auf Hilfe warten muss. Der Fahrer war so nett und machte regelmäßig ein kurzen Stopp, damit wir Fotos machten konnten.

Angekommen in der Lodge waren wir einerseits alle sehr müde, aber dennoch sehr beeindruckt von dem „NICHTS“. Ja ihr habt richtig gehört: NICHTS! Die Lodge lag in einer dermaßen einsamen Gegend umgeben von nichts als Steppe und ein paar Felsbergen. Es war genau das was wir gesucht hatten: Einsamkeit. Die Lodge an sich war sehr simpel gestaltet aber konnte allen Ansprüchen gerecht werden. Neben 15 anderen Hotelgästen bemerkt ich nach einiger Zeit noch weitere Nachbarn: Erdmännchen. Sie waren einfach überall und boten mir ein gutes erstes Motiv.

Nach einer kleinen Verschnauf-Pause machte ich mich auf den Weg, die Umgebung mit meiner Kamera zu erkunden. Aber nach etwa 2 Stunden peitsche mich die Hitze zurück in die Lodge. Nach einer ausgiebigen Dusche klopfte es an der Tür. Und man bat uns zu den Fahrzeugen zu kommen, denn wir hatten zuvor einen „Sundowner“ gebucht. Das ist eine Art Service. Wir ließen uns mit zu einem Sonnenuntergang fahren, mitten in einer wunderschönen Landschaft.
Den Sonnenuntergang voraus fuhren wir etwa eine halbe Stunde zu einem kleinen Berg. Auf dem Weg dorthin begegneten uns die ersten Tiere: ein paar Springböcke und eine einsame Giraffe. Dort angekommen bot uns unser Guide direkt Getränke an. Zusammen mit meiner Freundin und einer gut gemischten Whiskey-Cola in der Hand schaute ich in die Ferne und bestaunte den wunderschönen Sonnenuntergang.

Am nächsten Tag war es nun endlich soweit: Wir machten uns auf den Weg in die Namib Wüste. Etwa um 5 Uhr früh ging es los. Pünktlich am Eingang des Nationalparks begrüßten uns die Sonne mit ihren intensiv rot/orangen Strahlen. Ein paar Kilometer später waren wir nun endlich in Mitten von riesigen Sanddünen und ohne 4×4 wären wir auch nicht weit gekommen. Fasziniert von dieser einmaligen Landschaft machte ich mich auf den Weg und erklomm eine Düne nach der anderen, um unzählige Fotos zu schießen.

Im nächsten Teil dieses Praxisberichts werden wir alle Aspekte beleuchten, die man beachten sollte wenn man in einer Wüste fotografiert.

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