Wenn es an einer Kamera manuelle Einstellungsmöglichkeiten gibt, hat man viele Wege, die zu einem vernünftig belichteten Bild führen können. In diesem Beitrag werde ich euch zwei dieser Einstellungsmöglichkeiten vorstellen.

Foto: Segovax / Pixelio.de

Foto: Segovax / pixelio.de

Zum einen die Blende und zum anderen die Verschlusszeit. Diese beiden sind zwei grundlegende Möglichkeiten das Bildergebnis zu beeinflussen.

Doch zuallererst will ich euch einmal erklären, was das überhaupt ist. Wir wollen ja auch wissen was da überhaupt passiert wenn wir an den Knöpfen rumspielen.
Fangen wir einmal mit der Blende an.

Die Blende ist meist eine lamellenförmige mechanische Einrichtung im Objektiv, die den Lichtdurchlass durch das optische System steuert.

Durch das Zusammenziehen oder Auseinanderschieben der Lamellen entsteht eine kleine oder große, runde Öffnung, die eine bestimmte Menge an Licht durch die Optik leitet. Dabei heißt eine große Blendenzahl auf dem Kameradisplay eine kleiner Blendenöffnung in der Kamera und eine kleine Blendenzahl entspricht einer großen Blendenöffnung. Das kann zunächst einmal etwas irritierend klingen, doch mit etwas Übung gehen diese Fakten schnell in Fleisch und Blut über.

Die Blende hat zwei ausschlaggebende Funktionen. Zum einen regelt sie effektiv, wie viel Licht auf den Bildsensor trifft und ist dem zur Folge ein gutes Mittel die Helligkeit eines Bildes zu beeinflussen.

Die zweite wichtige Funktion der Blende ist, dass man mit ihr die Schärfentiefe bei einem Bild beeinflussen kann. Die Schärfentiefe ist der Bereich eines Bildes, der noch als Scharf wahrgenommen wird. Es gibt Momente, in denen es von Vorteil ist, wenn nur ein kleiner Teil des Bildes gestochen scharf ist. Wie z.B. bei einigen Portraits. Da könnte es sehr irritierend wirken, wenn im Hintergrund jedes Details erkennbar ist. Diesen Effekt kann man mit Hilfe der Blendenzahl steuern. Je kleiner die Blendenzahl, also je größer die Blendenöffnung, umso kleiner ist auch die Schärfentiefe. Dem zur Folge auch anders herum. Also je kleiner die Blendenöffnung, umso gro0er die Schärfentiefe.

Die Blendenzahl kann auf 3 unterschiedliche Arten angegeben werden.

– Volle Werte (z.B. 2 – 2.8 – 4 – 5.6 – 8 – 11 – 16 – 22 usw.)
– halbe Werte (z.B. 2.5 – 3.5 – 4.5 – 6.7 – 9.5 – 13 – 19 usw.)
– drittel Werte (z.B. 2.2 – 2.5 – 3.2 – 3.5 – 4.5 – 5.0 usw.)

Beim Einstellen dieser Werte könnt ihr euch merken, dass jeder Sprung um eine volle Blende, die Lichtmenge die durchgelassen wird verdoppelt.

Nun kann man natürlich nicht einfach für große Schärfentiefe eine hohe Blendenzahl wählen und fertig. Die Lichtmenge, welche durch verkleinern der Blendenöffnung verringert wird muss für ein vernünftig belichtetes Bild an anderer Stelle wieder gewonnen werden. Hier sind wir dann bei der Verschlusszeit angekommen.

Die Verschlusszeit entspricht der Zeit der Belichtung , die durch den Kameraverschluss entsteht. Je länger die Verschlusszeit ist desto stärker ist die Belichtung. Jedoch umso großer ist auch die Gefahr der Verwackellung. Denn während der Verschlusszeit muss die Kamera absolut still gehalten werden, um ein scharfes Endergebnis zu erhalten. Schlussendlich muss man sich bei bei der Motivwahl ganz genau überlegen, welche Verschlusszeit und welche Blende man wählt. Es wäre zum Beispiel keine gute Wahl, bei einer wehenden Flagge eine lange Verschlusszeit zu nehmen. Um die Flagge scharf abbilden zu können ist eine kurze Verschlusszeit und eine große Blendenöffnung nötig.
Die Verschlusszeit wird üblicher Weise in Bruchteilen von Sekunden angegeben. Also z.B. 1/2 für eine lange Verschlusszeit, oder 1/250 für eine kurze Verschlusszeit.

Foto: Martin Gapa / pixelio.de

Foto: Martin Gapa / pixelio.de

Die Kunst besteht nun darin, die Verschlusszeit und die Blende so zu kombinieren, dass man ein ausreichend belichtetes Bild als Ergebnis hat. Dazu hab ich zum Abschluss ein Schema für euch, an dem ihr euch orientieren könnt. Probiert es am besten einfach mal in dem manuellen Modus eurer Kamera aus.

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