Der 3. Teil der großen PIXXEL-Serie „Was ist eigentlich…?“ dreht sich heute um die sogenannte „Drittel-Regel“. Diese hat zwar rein gar nichts mit der Mathematik zu tun, Bruchrechnung sollte man aber trotzdem beherrschen.

Was ist der „Drittel-Regel“?

Die „Drittel-Regel“ ist eng mit dem „Goldenen Schnitt“ verwandt und lässt sich auch ähnlich anwenden. Die „Drittel-Regel“ beschreibt eine Technik in der Fotografie, Fotos interessanter zu gestalten, in dem das Hauptmotiv auf eine ganz bestimmte Art und Weise auf einem Foto platziert wird.

Wozu brauche ich die „Drittel-Regel“?

Viele Anfänger machen den Fehler, ihr Hauptmotiv zentral auf dem Foto abzulichten (so wie ich früher auch). Auf Dauer wirkt solch eine Anordnung jedoch öde und langweilig. Schlägt man jedoch Zeitschriften wie National Geographic auf, stellt man schnell fest, dass sich nur die wenigstens Motive zentral auf einem Foto befinden. Die Fotografen solcher Bilder, haben sich in vielen Fällen Techniken wie der „Drittel-Regel“ oder dem Golden Schnitt bedient, um ihre eigenen Bilder harmonischer, interessanter und idyllischer wirken zu lassen.

Wie funktioniert die „Drittel-Regel“?

Bereits beim „Goldenen Schnitt“ haben wir unserer Bild in 9 verschieden große Segmente geteilt. Gleiches machen wir auch dieses Mal, nur mit dem Unterschied, dass die einzelnen Bildstücke gleich groß sind und sich die Proportionen unserer Aufteilung anders verhalten.

Rückblickend teilten wir durch den „Goldenen Schnitt“ unserer Bild wie folgt auf:

Schnell wird klar: Während das mittlere Feld am Kleinsten ist, sind die vier Ecksegmente am Größten. Bei der „Drittel-Regel“ sind alle Segmente gleich groß. Unsere Bild-Aufteilung sieht daher wie folgt aus:

Die Linien (siehe Bild), teilen unser Foto genau bei 33,33 % (von rechts, links, oben und unten). Daher auch der Name.

Wie wende ich die „Drittel-Regel“ an?

In der Praxis geht es nun darum, das Fotomotiv auf diese Linien und den Schnittpunkten zu platzieren, damit das fertige Bild harmonischer und interessanter wirkt und zusätzlicher Freiraum geschaffen wird.

Anhand eines Beispiels werde ich das einmal genauer demonstrieren.

Was sieht man auf diesem Bild? Diese Fragen klären wir später!

Zunächst einmal zu Anwendung der „Drittel-Regel“:

  1. Das Hauptmotiv (der Baum) wurde auf der rechten Linie und dem unteren rechten Schnittpunkt platziert.
  2. Der Horizont teilt das Bild im Verhältnis 2:1. 66,66 % Luft und 33,33 % Erde.
  3. Der Sonnenuntergang befindet sich annähernd auf dem Schnittpunkt unten links.

Eine solche Einteilung wirkt nicht nur idyllisch und harmonisch, sondern ist auch für unser Auge sehr angenehm anzuschauen.

Doch mit der „Drittel-Regel“ kann man mehr bewirken, als nur Harmonie zu erzeugen. Um das am einfachsten zu verdeutlichen, kehren wir zurück zu unserer Frage: Was sieht man auf dem Bild? Die Antwort, die wahrscheinlich jeder Betrachter geben würde: Einen Baum im Sonnenuntergang.

Doch…: Hätten wir den Sonnenuntergang zentral platziert, würden die meisten Menschen antworten: Ein Sonnenuntergang mit Baum!

Weitere Beiträge aus der „Was ist eigentlich…“-Serie:

Teil 1: Was ist eigentlich die „Blaue Stunde“?

Teil 2: Was ist eigentlich der „Goldene Schnitt“?

Teil 3: Was ist eigentlich die „Drittel-Regel“?

Teil 4: Was ist eigentlich eine „Diagonale“?

Teil 5: Was ist eigentlich „Motivüberlagerung“?

Teil 6: Was ist eigentlich die „perfekte Schärfenebene“?

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