Eigentlich wollte ich heute nach draußen gehen, um Graffitis zu fotografieren. Aus diesen wollte ich eine Art Collage bzw. Composing erstellen. Naja, schön und gut – hätte mir nicht das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht, denn hier wechseln sich zur Zeit Schnee und Regen stündlich ab.
Danach fragte ich mich was ich jetzt fotografieren könnte? Bei einer Zigarette dachte ich mir, warum nicht einfach mal den Rauch?

Die Idee ist sicher nicht neu, aber ich dachte mir: „Warum nicht einfach mal ausprobieren?“ Rauch ist eigentlich etwas sehr faszinierendes, denn er kann jegliche Formen annehmen: Wellen, Striche, Kreise und vieles mehr. Wie ein Model dem nie die Posen ausgehen.

Und dafür benötigt man nicht einmal viel, denn es reicht schon ein Streichholz, ein Räucherstäbchen oder eine Zigarette. Ich würde jedoch Räucherstäbchen empfehlen, denn qualmen von den oben genannten Alternativen am längsten und intensivsten.

Außerdem braucht ihr ein Stativ, um den Fokus besser zu fixieren. Außerdem habt ihr so beide Hände frei. Als kleines Extra ist ein Fernauslöser sehr hilfreich. Als Hintergrund verwendet man eine schwarze Pappe oder Stoff (es reicht auch schon ein schwarzer Pullover oder eine schwarze Decke).
Zu guter letzt benötigt ihr noch eine Lichtquelle (besser: zwei), um den Rauch zu belichten. Dabei gilt: je heller desto besser. Ich verwende eine liteXpress workx 503 LED Taschenlampe mit 1000 Lumen (normalerweise verwende ich sie um bei Nacht Motive auszuleuchten). Aber ein Strahler oder eine andere starke Taschenlampe reicht auch aus. Fotografieren sollte man in einem abgedunkelten Raum.

Habt ihr alle Utensilien zusammen, so müsst ihr diese folgendermaßen aufbauen: Platziert das Räucherstäbchen auf einem Stuhl. Sobald ihr das Räucherstäbchen angezündet habt, beleuchtet den Rauch von der Seite bzw. von beiden wenn ihr zwei Lichtquellen verwendet. Am besten fixiert man die Taschenlampe oder legt sie auf einen zweiten Stuhl. Baut das Stativ auf und nun kann man auch schon anfangen zu fotografieren. Ich verwende ein Sigma 105 f2.8 Makro für dieses Motiv.

Um richtig zu fokussieren empfiehlt es sich, manuell zu fokussieren. Hilfreich hierfür ist ein Objekt (z.B. ein Stift), welches ihr in de Rauch haltet und als Fixierhilfe verwendet. Außerdem fotografiere ich im M-Modus um Blende und Belichtungszeit frei wählen zu können. Ich habe mit Blende 11 bei einer 1/200 s und ISO 800 fotografiert. Aber hier sollte man sich einfach etwas ausprobieren und mit den Werten spielen. Habt ihr alles richtig gemacht sollten in etwa solche Fotos dabei rauskommen:

Sieht ganz schön aus, aber irgendwie noch nicht perfekt. Deshalb nutzen wir Photoshop um die Fotos ein wenig aufzupeppen. Zuerst kann man das Foto einfach schwarz-weiß machen:

Aber ich persönlich finde es fehlt einfach etwas Farbe. Deshalb verwende ich den Filter „Color Efex Pro“ und wähle „Bi-Color“ und wähle 2 Farben aus. Natürlich kann man ein Foto auch einfach einfärben und ein bischen mit dem Kontrast spielen.

Mein Favorit: Invertiert das Foto, also Farben umkehren, so dass der Hintergrund weiß wird. Danach bringt ihr wieder etwas Farbe ins Spiel. Ich hoffe es sind ein paar Anregungen dabei und ihr probiert es mal selbst !