Herbststimmung in Bildern erzeugen
Die Blätter fallen und Morgenreife ziert die Grünflächen – der Herbst ist da! Und während der Wetterfrosch kurz vor dem Erfrieren ist und sich der Winter so langsam bereit macht, zeigen wir euch, wie ihr euren Bildern eine warme und angenehme Stimmung verleiht – ideal für jedes „Herbstbild“. Was ihr dazu braucht ist Adobe Photoshop, euer gewünschtes Bild als RAW-File und etwa 5 Minuten Zeit!
Hier einmal der dirkete Vergleich. Links unten im Bild befindet sich der unbearbeitete Teil – rechts oben hingegen der bearbeitete. Doch nun geht es los!
Schritt 1: Foto öffnen und Weißabgleich vornehmen
Das Foto (RAW) wird zunächst in Adobe Camera RAW geöffnet. Anschließend wählen wir das Weißabgleich-Werkzeug (siehe Bild) und klicken mit dem Mauszeiger auf eine Stelle, die bei normalen Tageslicht grau sein müsste. In diesem Fall habe ich auf den Weg am unteren Rand des Bildes geklickt. Der Weißabgleich wurde nun vorgenommen. (Dieser Zwischenschritt ist zwar nicht zwingend notwendig, jedoch empfehlenswert, um ein „Gefühl“ für das Bild und die Farbgebung zu entwickeln.)
Dem Weißabgleich wollen wir nun noch einen letzten Schliff geben. Ziel ist es, dem Bild einen leichten Gelbstich zu verleihen und es „in warme Farben zu tauchen“. Dazu bewegen wir den Regler für die Farbtemperatur in einen Bereich um zwischen 5400 und 6000. Der Regler für den Farbton sollte zwischen 30 und 45 geschoben werden. Die konkreten Einstellungen obliegen dem Foto und ist natürlich auch ein bisschen Geschmackssache. In diesem Beispiel haben wir uns auf einen Wert von 5650 für die Farbtemperatur entschieden. Bei dem Farbton hielten wir den Wert von +37 für eine gute Wahl.
Abschließend lässt sich noch mit den Reglern Reparatur, Füllicht und Schwarz der letzte Feinschliff durchführen. Außer dem Schwarz-Wert haben wir hier keine Veränderung vorgenommen.
Schritt 2: Bild in Photoshop öffnen und Farbebene erzeugen
Unser Foto sieht mittlerweile schon etwas mehr nach Herbst aus – zumindest ist es nicht mehr so kalt wie am Anfang. Wir öffnen nun das etwas wärmere Bild in Photoshop und fügen über den Pfad Ebene >> Neue Füllebene >> Farbfläche eine neue Ebene ein.
Im kommenden Fenster geben wir der neuen Ebene den Namen „Farbebene“, bestätigen mit OK und wählen im darauffolgendem Fenster ein sattes Orange aus. Alternativ kann im unteren Feld auch der Hexadezimal-Code f69b1a eingegeben werden. Die Farbe lässt sich anschließend immernoch korrigieren – bis wir abschließend mit OK bestätigen.
Bei der in Schritt 2 erstellten Ebene wird nun die Deckkraft gesenkt. Hierbei sollte man sich an einem Wert von 35% orientieren. Anschließend wir der Ebeneneffekt von Normal auf Negativ multiplizieren gesetzt. Das Foto wird so mit dem zuvor gewählten Farbton aufgehellt.
Im Anschluss daran klicken wir auf die Maske unserer Farbebene und fügen ein Verlauf hinzu. Dadurch tritt ein Effekt von einfallendem Sonnenlicht auf. In unserem Fall haben wir die Maske so aufgebaut, dass der obere linke Teil unserer Farbebene voll zur Geltung kommt, während der untere linke Teil von der Ebene verdeckt wird.
Schritt 4: Das Feintuning
An dieser Stelle ist es empfehlenswert, eine neue Einstellungsebene hinzuzufügen, um die Farbbalance anzupassen.
Zunächst wird die Funktion Lichter aktiviert. Mit den drei Reglern lässt sich nun der Farbton optimal abstimmen.
Die Abstimmung des Farbtons und damit die eingestellten Werte sind stark vom Motiv abhängig. Generell kann man sagen, dass der obere Regler in Richtung ROT geschoben werden muss, um Hauttöne hervorzuheben (zum Beispiel bei Portrait-Fotos). Schiebt man hingegen den unteren Regler in Richtung BLAU, wird der Gelb-/Orangeton in hellen Bereichen des Bildes abgeschwächt. Hier ist ein bisschen Experimentierfreude verlangt.
Schritt 5: Blendeneffekt hinzufügen
Zum Schluss fügen wir unserem Foto noch einen Blendeneffekt hinzu, um den Eindruck des einfallenden Sonnenlichts zu verstärken. Dazu wird zunächst die Hintergrundebene (unser Hauptmotiv) dupliziert. Anschließend erstellen wir unseren Blendeneffekt, zu finden unter Filter >> Renderfilter >> Blendeneffekte. Als Objektivart eignen sich in unserem Fall 50-300 mm Zoom. Die Helligkeit setzten wir auf 150%. Anschließend positionieren wir den Blendenpunkt in eine passendende Ecke unseres Bildes (in diesem Fall: oben rechts).
Tipp: Sollte man vorhaben, mit der Positionierung des Blendenpunktes eine Weile zu experimentieren, ist es sinnvoll, die duplizierte Hintergrundebene in ein Smart-Objekt zu konvertieren (Rechtsklick auf Ebenenname >> In Smart-Objekt konvertieren). So kann man jederzeit die Filtereigenschaften ändern.
!!! FERTIG !!!
Das war es auch schon! Mit der richtigen Anwendung dieser Schritte, lässt sich jedes Bild in ein perfektes warmes Herbstbild verwandeln, und das in nur wenigen Minuten! In welchem Maße dabei einzele Werte ausgenutzt werden, bleibt jedoch immernoch jedem selbst überlassen – rein nach Geschmackssache.
Hier noch einmal das fertige Bild und zum Abschluss der direkte Vorher-Nachher-Vergleich.
Zu Demonstrationszwecken wurden in diesem Beispiel nur die hier genannten Einstellungen angewendet. Um ein optimales Ergebnis zu erzielen, könnten weitere Einstellungen vorgenommen werden, wie zum Beispiel eine Kontrastanpassung über eine weitere Einstellungsebene oder die Anpassung der Sättigung einzelner Farbkanäle in Adobe Camera Raw.
Kategorien
- Alle
- Alte Hasen
- Foto der Woche
- Fotografen
- Fotografiearten
- Fotos
- Fotos
- Fotowettbewerbe
- Geschichte
- Grundlagen
- Grundlagen
- Interessantes
- Interessantes & Kurioses
- Junge Fotografen
- Know How
- Most Wanted PIXX
- Nachbearbeitung
- News
- Praxis – und Reiseberichte
- Praxistipps & -techniken
- Produkttipps
- Technik
- Testberichte
- Tools
- Trends
- Tutorials
- Videos
- Was ist eigentlich…?