Mit wenig Aufwand und einfachsten Materialien ist es möglich, ein Zimmer in der eigenen Wohnung in eine Lochkamera zu verwandeln. Wer Angst vor Menschen, vor Staub oder Straßenverkehr hat, kann sich so ein Abbild des Lebens in die eigenen vier Wände zaubern 😉 Die Lochkamera (lat. „Camera Obscura“) ist bereits seit langer Zeit bekannt. Mit surrealen Lichtprojektionen und einer Lochblende kann man damit ein Abbild der Umgebung erstellen. Grundsätzlich handelt es sich dabei um eine Manipulation des Lichts. Und für den Bau eines derartigen Gebildes benötigt man kaum mehr, als ein wenig „Müll“.

Um ein Zimmer in eine große Lochkamera zu verwandeln, benötigt man folgendes Zubehör:

  • Ein oder mehrere Stücke Pappe
  • Ein paar Bänder
  • Eine Schere
  • Ein Fenster

Im ersten Schritt schließt man dann die Tür, löscht das Licht und blockiert alle Fenster mit den Papp-Stücken. Anschließend schneidet man mittig ein kleines Loch in eines der Pappe. Durch dieses Loch kann das Sonnenlicht nun in den Raum gelangen und dabei ein umgekehrtes Bild von Außen an die dunklen Wände, den Boden und die Decke werfen.

Langsam entwickelt sich im Raum ein Bild – ungefähr so, wie beim Lesen auf einem Smartphone das Bild auf der Netzhaut des Auges entsteht. Nur, dass das durch die Lochkamera entstehende Bild auf dem Kopf steht und von der Netzhaut nicht „richtig“ gedreht wird. Bis das Bild entsteht, dauert es ungefähr fünfzehn bis zwanzig Minuten. Solange benötigt das Auge, um sich an die Dunkelheit zu gewöhnen. Dann aber ist das Sehvermögen rund eine Million mal empfindlicher als bei Helligkeit und das „Bild von der Straße“ kann klar beobachtet werden.

Die beiden Fotografen Romain Alary und Antoine Levi haben in einem pariser Appartement ein fantastisches Camera-Obscura-Projekt umgesetzt, wie das folgende Video eindrucksvoll beweist:

[vimeo]http://vimeo.com/37102493[/vimeo]

Quelle (Foto & Video): Stenop.es / Vimeo

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