feuerwerk

Pünktlich zum Jahreswechsel, wenn der Verschleiß von Schwarzpulver am größten ist, wollen wir euch erklären, worauf es beim Fotografieren von Feuerwerken ankommt. Schließlich sollen doch die ersten Fotos im neuen Jahr nicht unbrauchbar im Papierkorb landen.

Was wird benötigt?

Ganz klar, zu aller erst brauchen wir eine Kamera. Während Omi mit ihrer kleinen Kompaktkamera im „Vollautomatik-Modus“ mit Blitz in den Himmel fotografiert, benötigen wir eine Cam, bei der man alle Einstellungen manuell vornehmen kann (Verschlusszeit, ISO, Blende, etc.). Am besten eignen sich hierfür Spiegelreflexkameras mit einer BULB-Funktion.

Da Feuerwerkskörper meistens im Himmel explodieren (zumindest die, die wir fotografieren wollen), ist ein gutes Teleobjektiv nicht verkehrt. Weiterhin benötigen wir unbedingt ein Stativ, um der Kamera einen festen Stand zu geben. Die Belichtungszeit bei Feuerwerk-Fotografien kann bis zu mehreren Sekunden/Minuten dauern. Ein fester Stand muss daher unbedingt gewährleistet werden.

Sehr empfehlenswert ist auch ein Fernauslöser, um Kamera-Verwacklungen während der Auslöseprozesse zu vermeiden.

Die Vorbereitung

FeuerwerkBevor wir unser erstes Feuerwerks-Foto schießen, müssen wir uns darauf vorbereiten. Zunächst einmal spielt der Standort der Kamera eine wichtige Rolle. Man sollte hier neben dem festen Stand auch darauf achten, dass nicht zu viel Licht von der Seite in die Kamera einfällt (z. B. durch eine Laterne). Sollte dies der Fall sein, empfiehlt es sich, den Standort zu wechseln, sich eine Blende zu bauen (aus Pappe) oder sich während der Aufnahmen zwischen Lichtquelle und Linse zu stellen, da Streulicht nur unerwünschte Reflexionen auf dem Bild verursacht. Desweiteren sollte man große Menschenmengen meiden, da es ärgerlich wäre, wenn vor dem Objektiv plötzlich Köpfe auftauchen.

Die richtigen Kameraeinstellungen wählen

Einer der wichtigsten Punkte dreht sich darum, die Einstellungen der Kamera richtig vorzunehmen. Und hier zeigt sich, dass eine Handy-Kamera wenig geeignet ist.

Brennweite

Wenn man bereits im Vorfeld weiß, wo sich das Feuerwerk abspielt, lohnt es sich die Stelle bereits im Voraus anzuzoomen. Andernfalls sollte man hier nicht zu doll übertreiben, um noch rechtzeitig reagieren zu können. Ein Feuerwerk, welches das Bild (nicht ganz) ausfüllt ist ideal. Zu weit sollte man jedoch nicht wegzoomen, damit die bunten Lichter nicht in der Dunkelheit untergehen.

Belichtungszeit

Hier sind der eigenen Kreativität keine Grenzen gesetzt. Sollte die Kamera über eine BULB-Funktion verfügen, empfiehlt es sich, diese auch zu nutzen. Umso länger die Belichtungszeit eingestellt ist, umso mehr Feuerwerkskörper werden in das Foto „eingebrannt“. Möchte man lediglich eine oder zwei Raketen ablichten, reicht meist schon eine Belichtungszeit von 4 bis 8 Sekunden. Variationen bis hin zu mehreren Minuten sind auch möglich. Mit der Belichtungszeit kann man ruhig etwas experimentieren, um unterschiedliche Mengen an Explosionen auf dem Bild festzuhalten.

ISO-Wert

Dieser sollte bei 100 liegen, notfalls auch 200, jedoch nicht mehr. Um Bildrauschen gerade bei schwarzer Nacht zu vermeiden, ist eine geringe Lichtempfindlichkeit ein enormer Vorteil.

Blende

Für ausreichend Tiefenschärfe, empfiehlt sich eine mittlere bis kleine Blendenöffnung. Hier gibt es keine Universallösung, jedoch sollte die Blende nicht weiter als f/8,0 geöffnet werden. Ein Öffnung zwischen f/8,0 und f/16,0 ist ideal, kleiner jedoch auch möglich.

Autofokus

Diesen legen wir für unsere Aufnahmen komplett lahm. Ehe die Kamera das Feuerwerk scharf gestellt hat, liegt die Rakete schon längst wieder am Boden. Fokussieren sollte man nur manuell, z. B. bei der ersten Rakete, um die Einstellungen anschließend so beizubehalten.

Gekonnt Fotografieren

Wenn alle Vorbereitungen und Einstellungen soweit erledigt sind, kann es endlich losgehen. Per Selbstauslöser wird die Kamera bedient. Es empfiehlt sich zunächst einmal mit der Belichtungszeit zu experimentieren. Deren optimale Dauer hängt nämlich stark von der Größe des Feuerwerks und der Größe der Brennweite ab. Wenn mehr Feuerwerkskörper auf das Foto passen, macht eine entsprechend längere Belichtungszeit mehr Sinn. Aber Achtung: Eine zu lange Belichtungszeit verursacht einen unruhigen und diffusen Bildaufbau.

FeuerwerkAuf dem Foto rechts sieht man sehr schön, dass die Raketen einen weiten Abstand zueinander haben. Alle Raketen befanden sich nicht gleichzeitig in der Luft. Die Belichtungszeit wurde entsprechend verlängert und das Objektiv in unwichtigen Momenten mit einem Hut verdeckt. Sobald eine einzelne Rakete kam, wurde der Hut weggenommen (zu erkennen an den Raketenschweifen unterhalb der drei mittleren Explosionen).Da ein Feuerwerk unberechenbar ist, gehört auch immer ein Quäntchen Glück dazu. Man weiß nie, wann die nächste „perfekte“ Rakete in die Luft steigt. Je mehr Fotos man also macht, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, richtig gute Fotos dabeizuhaben.

Richtiges Timing spielt natürlich auch eine wichtige Rolle. Bei Spiegelreflexkameras reicht es in der Regel den Fernauslöser kurz vor der Raketenexplosion zu betätigen. Bei längeren Belichtungszeiten ist es durchaus praktisch, das Objektiv mit einem schwarzen Hut oder einer leeren Konservendose abzudecken, wenn gerade nichts Wichtiges am Himmel passiert. Zum einen wird das Foto so vor Überbelichtung geschützt. Zum anderen kann man selbst entscheiden, welches Feuerwerks-Elemente auf dem Foto zu sehen sein sollen und welche nicht.

Foto oben: © DeVIce – Fotolia.com

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