Was erwartet ein ambitionierter Hobbyfotograf, wenn er solch eine Überschrift liest? Eine pauschale Antwort mag es auf diese Frage nicht geben. Doch wir sind uns sicher, dass die meisten an eine High-Tech-Kamera denken, mit allen möglichen Schnickschnack und Funktionen – womöglich noch mit vergoldetem Body.

Doch dem ist nicht so. Die teuerste Kamera der Welt wurde erstmals bereits im September 1839 gefertigt und gilt als die erste kommerziell gefertigte Kamera. Sie trägt den Namen Daguerreotype Giroux und ist weitaus größer als ein Schuhkarton. Daguerreotype bezeichnet hierbei ein Fotografie-Verfahren, welches nach dem französischen Maler Louis Jacques Mandé Daguerre benannt ist. Giroux ist der Hersteller.

Daguerreotype Giroux, die teuerste Kamera der Welt

Nach einem Blick auf das Bild wird klar, dass wahrscheinlich einzig und allein ein gewisser Sammlerwert dieses Schmuckstück zur teuersten Kamera der Welt macht. Ende Mai letzten Jahres wechselte ein Exemplar bei einer offiziellen Versteigerung auf der WestLicht Photographica Auction für stolze 732.000 Euro den Besitzer. Höchstbietender war eine Person aus Asien, die den hölzernen Kasten telefonisch erstanden hat. Was viele nicht wissen: Die Kamera befand sich zuvor in norddeutschem Privatbesitz und wurde samt deutschsprachiger Gebrauchsanweisung versteigert!

Für manch einen mag dieser enorme Preis sicherlich unverständlich sein – wo die Kamera doch so wenige Features und Funktionen hat. Doch für Liebhaber dafür umso begehrter. Schließlich gibt es von der  Daguerreotype Giroux nur noch 10 Exemplare (etwa) weltweit – und die meisten davon stehen in Museen.

Der Preis von 732.000 Euro toppte alles bis dahin dagewesene und löste auch den bis-dato-Rekord von 576.000 € ab – ebenfalls eine Daguerreotype, jedeoch von dem Hersteller Susse Frères, von der es weltweit nur noch ein einziges Exemplar gibt.