Jeder kennt es und mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit hat es schon jeder einmal gesehen oder etwas davon gehört. Es sind kleine Schilder oder eine Textzeile bei der Artikelbeschreibung einer digitalen Kamera. Genau, die Rede ist von Megapixeln oder die Abkürzung MP.

Kaum einer wird eine Erklärung dazu finden, was MP bzw. „Mega Pixel“ bedeutet. Wenn Sie denn Verkäufer fragen, wird der ihnen sagen, dass es sich hier um die Auflösung handelt oder ähnliches, aber wirklich schlau wird man aus dieser Aussage nun wirklich nicht.

Fakt ist, dass die Hersteller derzeit im Mega Pixel-Wahn sind, was vor allem deshalb so ist, da sehr viele Verbraucher glauben, dass mehr MegaPixel gleich viel bessere Bilder erzeugen und die Enttäuschung dauert dann nicht lange.

Mit diesem Blog möchte ich euch kurz eine Erklärung dazu geben, was diese „MegaPixel“ bedeuten und was dies für Auswirkungenen auf die Bildqualität haben, anhand von simplen Beispielen.

Pixel aus dem englischen Übersetzt heißt „Bildpunkt“.

Genau wie im menschlichen Augen die Sehnerven die Aufgabe haben Bildinformationen an das Gehirn zu senden, haben die Pixel eines Kamerasensors  dieselbe Aufgabe, nämlich Licht in elektrische Informationen zu wandeln und diese an den Chip des Kamerasensors zu schicken.

Je mehr Pixel umso mehr Informationen können aufgenommen werden. Das würde heißen, dass wir eigentlich ein gutes Bild erhalten müssen, aber stellen Sie sich mal diese sagen wir mal 12 Millionen Pixel auf einer Fläche von 3,6mm x 4,8mm vor. Sprich auf einer Fläche von 18mm² (durchschnittliche Sensorgröße einer Kompaktkamera) sind 12 Millionen dieser Bildpunkte.

Folglich liegen diese Bildpunkte sehr dicht beieinander auf einer solch kleinen Fläche und da wir nicht immer bei schönem sonnigen Wetter fotografieren, sondern auch mal bei wenig Licht, muss nun das Licht, welches von den Pixeln, also den Bildpunkten aufgenommen wird, zusätzlich verstärkt werden, damit man ein Bild enthält, auf welches man noch Details erkennen kann.

Da beim verstärken des Signals der Bildpunkte, mehr Strom geliefert wird, erhitzen sich diese Bildpunkte und es kommt zum sogenannten Bildrauschen, was unsere Bilder so gekörnt, leicht verschwommen und mit rötlichen Flecken versehen, erscheinen lässt. Je mehr Pixel auf derselben Fläche vorhanden sind umso mehr „rauscht“ es bei gleicher Verstärkung, was mit ISO Zahl angegeben wird,  auf dem Bild.

Stellen Sie sich vor,  Sie sind mit Millionen von Menschen in einem engen Raum und sollen Informationen von sagen wir einem Film aufnehmen und diese wiedergeben. Nun wird dieser Raum erhitzt und sie beginnen zu schwitzen und werden immer mehr nervöser durch die Hitze, folglich können Sie die aufgenommene Information nicht so richtig wiedergeben, da Sie in ihrer Konzentration durch die Hitze und zusammengefercht in dem engen Raum gestört wurde. So ungefähr ergeht es einem Pixel auch (Beispielhaft formuliert um es verständlicher auszudrücken).

Da bei den Digitalen Spiegelreflexkameras die Sensorgröße um einiges größer ist als bei einer Kompaktkamera und die gleiche Pixelzahl auf einer größeren Fläche aufgeteilt ist, entsteht dieses Bildrauschen nicht so gravierend wie bei den Kompaktkameras, und genau deswegen sind die digitalen Spiegelreflexkameras auch teurer, da diese einen wesentlich größeren Sensor eingebaut haben.

Die Anzahl der Pixel gibt auch wieder, welche Größe eines Bildes gedruckt werden kann, ohne das man Qualitätsverluste im Bild anhand von „Rastern“ sieht.

Da aber der größte Teil der Hobbyfotografen ihre Bilder in Kleinformat drucken, einer Größe von ca. 10cm x 15cm, würde hier auch eine 3 Millionen Pixel Kamera ausreichen. Aber wie schon erwähnt, ist leider der „Glaube“ weit verbreitet, dass mehr Pixel auch bessere Bilder bedeuten. Dies stimmt nur bedingt, da bei der Signalverstärkung bei wenig Licht gerade das oben genannte „rauschen“ entsteht.

Daher achtet beim Kauf auf nicht nur auf die Pixelzahl und lasst euch nicht von Verkäufern als Argument durchgehen, dass die Kamera sehr viel Mega Pixel hat.

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